Kleine Keimlinge

2 Wochen nach der Aussaat kann man schonmal eine erste Bestandsaufnahme wagen: Die erste Fuhre Chili- und Tomatensaat macht sich soweit prächtig, die Erfolgsquote ist beachtlich.

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Besonders gut kommt die Tomate Rosii Marunte, die schon ein manierliches 1. echtes Blattpaar aufweist.

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Die Chili-Franktion lässt es natürlich langsamer angehen, aber so muss es ja sein. Noch gar keine Rückmeldung gab es von der Erdkirsche Molly, der Tomate Tigerella und sämtlichen Auberginen. Aber es ist ja auch noch nicht aller Tage Abend!

Derweil warte ich noch darauf, dass die Temperaturen ein paar Grad anziehen. Hier im Osten ist es nachts immernoch nur knapp über Frost, wenn überhaupt. Da warte ich lieber noch ein wenig mit der Aussaat im Freiland, auch wenn es mächtig in den Fingern juckt.

Winter… Ende!

Ganz offiziell eröffne ich hiermit die Gartensaison 2016 in Hannahs Garten!

In diesem Jahr wird alles ein bißchen anders, aber irgendwie nicht sehr. Ich habe Beete! Ich habe einen professionellen Gartenkalender! Aber ich habe immernoch Anzuchtschalen, Kokosquelltabletten, Vorfreude auf spriessendes Grün und herrlich unprofessionelle Gartenpläne:

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So bringt man gemeinsames malen mit dem Kleinkind mit der Gartenplanung unter einen Hut 🙂

Dieses Jahr mach ich ja so ein bißchen in Auberginen! Ich möchte gerne etwas ausprobieren, was ich noch nie hatte, so kam mir die Aubergine irgendwie zufällig in den Kopf. Wie auch Chili und Tomate möchte die Aubergine relativ früh vorkultiviert werden, damit was draus wird. Saatgut gab es von Deaflora, aus eigenem Bestand und aus der Samenrotation, Anzuchterde und Kokosquelltabletten vom Baumarkt und schon konnte es losgehen. Draussen war es zu kalt, daher passierte die erste diesjährige Aussaat in der Küche bei heissem Kaffee.

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Neben weiteren Chilis starteten jetzt also die Tomatensorten Rosa die Berna, Tigerella, Rosii Marunte und Livingston’s Beauty, die Erdkirsche Molly und die Auberginen Carlson, Thai Round Violet und Thai Round Green. Ich mag die kleinen Thai-Auberginen gerne, ich hoffe sehr auf gutes Gelingen. Hier empfiehlt sich evtl. auch ein Anbau im Topf, um sie optimal vor widrigen Bedingungen schützen zu können.

Das waren nun erstmal die Frühstarter. Als weitere Vorkulturen werde ich dann bald Zucchini, Gurke und Melone starten, aber die haben noch ein bißchen Zeit. Die Zucchini soll mir nach Möglichkeit in diesem Jahr erst draussen über den Kopf wachsen! Den Weg ins Beet könnten frühe Möhrchen und Radieschen, sowie etwas Salat und Spinat finden sobald es noch ein kleines bißchen wärmer wird. But we are almost there, sag ich mal…

Allen viel Freude in Garten und Balkon!

Ernte und Testballon

Es ist Ende Februar. Tatsächlich findet er jetzt ein Ende, der Winter. Im November will man es ja nicht glauben, aber kaum hat man sich 3x umgedreht, ist es schon geschafft und man hat den Winter hinter sich gebracht. Immer wieder die größte Freude ist es, wenn man rausgeht und feststellt, dass die Sonne nun wirklich wieder das Potential hat, anzuwärmen, sowohl Menschen als auch Erde!

Klingt optimistisch? Soll es auch! Ich habe ein gutes Gefühl für das diesjährige Gartenjahr. Ich hatte mir natürlich auch im Winter pflanzmäßig die Zeit in meinen neuen tollen Gemüsebeeten vertrieben. Ich hatte Mitte September, von den neuen Nachbarn belächelt, eine späte Herbstaussaat gewagt, bestehend aus Mangold, Radieschen und Feldsalat. 2 Wochen später habe ich dann noch Rucola, Spinat und Winterportulak nachgelegt. Mein Fazit ist: Ich kann ein bißchen Winterkultivierung wärmstens empfehlen. Ist wirklich gut für die Laune! Rucola und Radieschen konnte ich noch ernten, was ich wohl auch dem milden Dezember zu verdanken hatte. Beim ersten strengen Frost verabschiedeten sich die Pflanzen nämlich zusammen mit dem spärlich gewachsenen Mangold. Bombig wuchsen Feldsalat, Winterportulak und Spinat weiter vor sich hin und trotzten allen Witterungen, was zu der einen oder anderen Ernte im Schnee führte.

feldsalat

Super lecker! Und er hält sich bis jetzt wacker!

Außerdem hatte ich in mein viertes Beet, das künftig mein Starkzehrerbeet werden soll, als Gründüngung Phacelia ausgesät. Der sogenannte „Bienenfreund“ ist gut gewachsen, aber nicht mehr zur Blüte gekommen. Der erste Frost hat ihn umgehauen. Nach ein paar Tagen rumliegen auf dem Beet, habe ich die erfrorenen Pflanzen in die oberen Erdschichten eingearbeitet. Das gibt dem Boden Kraft für den Sommer.

Nun sitze ich hier, betrachte erfreut den wunderbaren Sonnenschein (der sich mit Hagel abwechselt, aber da schau ich jetzt mal drüber hinweg) und kann nicht anders, als Gartenpläne zu machen. Und weil die Sonne so strahlt, habe ich schon einen kleinen Testballon gestartet und freu mich darüber wie bekloppt:

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Es geht los mit Chilis! Die brauchen ja bekanntlich am längsten. Ich habe Samen aus der Samenrotation eingesetzt, und zwar wieder die tollen Pimientos de Padron von 2014 und Chili Naranga sowie Chinesische Schwarze von 2015. Ich habe übriggebliebene Kokosquelltabletten verwendet und daher nur jeweils 2 Samen eingesetzt. Nach dem fälligen Baumarktbesuch mach ich dann ernst, aber jetzt erstmal Daumen drücken für den Testballon! 🙂

Gesagt, getan

Ich wage jetzt mal einen gewaltigen Zeitsprung: Ich hatte heute, am 6. Dezember frisch geernteten Rucola aus dem eigenen Garten zum Abendessen!

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Was für ein Fest!

Jetzt fragt man sich: Wo hat sie diesen Rucola her? Gibt es womöglich einen Gemüsegarten, der klammheimlich ohne Blog-Dokumentation entstanden ist? Warum mitten im Winter? Hat es geschmeckt? … Fragen über Fragen…

Ich springe besser schnell wieder zurück in den Spätsommer/Frühherbst, wo die Geschichte ihren Lauf nahm:

Am liebsten wollte ich die Zeit zurückdrehen auf Frühjahr, so überschäumend war ich vor Freude über den neuen Garten. Außer Frühblüherzwiebeln setzen, war bei mir bisher im Herbst gartentechnisch nicht mehr so viel los. Hat man dann aber gerade frisch einen neuen Acker, blutet einem natürlich das Gärtnerherz, wenn man damit einfach nichts anstellen soll, monatelang. Also ließ ich mich von meinem Papa ermutigen, mit meinem Gemüsevorhaben noch in diesem Jahr zu starten. Es gibt ja nun tatsächlich noch einiges, das im Herbst oder sogar Winter wächst und mein Herz erfreuen könnte. Hier kam dann auch die mysteriöse „Gründüngung“ ins Gespräch. Zunächst mussten aber natürlich Beete her. Ich entschied mich, in einer sonnigen aber geschützten Ecke vom Garten meine Beete anzulegen. 4 sollten es sein, um ganz klassisch die Fruchtfolge zu beachten: jeweils eins für Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer, und eins für Pflanzen, die am selben Standort bleiben können (wie z.B. Rhababer (als ob ich den jemals anbauen wollen würde.. 😉 )). Meine Beete sollten jeweils 1 m x 1,20 m werden und eine Umrandung besitzen. Für die Wege dazwischen schwankte ich zwischen Kies, Holz, Rindenmulch oder einfach gar nix.

Der erste Schritt war nun, die Grasnarbe, bzw. in meinem Fall die Unkrautnarbe abzutragen. Ausgerüstet mit einem sogenannten „Damenspaten“ machte ich mich an die Arbeit und es dauerte ewig! Ich kämpfte gegen Engerlinge, Ameisen, tief wurzelndes Zeug und meine Bandscheiben.

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Im Anschluss an die anstrengende Buddelei konnte endlich der spaßige Teil des Vorhabens losgehen: die Beetanlage. Mit Hilfe der superprofessionellen „roten Schnur“, die ich im Baumarkt erstand, markierte ich erstmal den Umriss der zukünftigen Beete.

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Da ich nicht gerade groß gewachsen bin, wählte ich eine Breite von 1 Meter, um bequem auch in der Mitte des Beetes arbeiten zu können. An den Rändern ließ ich 40 cm Platz (außer hinten), das erschien mir genug zum Entlanglaufen und Hinhocken. Als Beetbegrenzung suchte ich mir ein Holzrollboard aus, was nicht die allerschönste Alternative aber die günstigste war. Mit Spaten und Holzhammer knüppelte ich die Dinger in den Boden und war stolz wie Oskar als es irgendwann so aussah:

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Eins war geschafft, drei sollten noch kommen. Dann irgendwann (der Prozess zog sich übrigens über WOCHEN!):

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Meine Gemüsebeete waren fertig! Was für eine schöne und befriedigende Arbeit, und das obwohl noch nicht mal etwas drin gewachsen war. Das sollte sich allerdings bald ändern. Aber dazu später mehr…

Samenrotation 2015 – juhuu, die Post ist da!

Trotz Marcels Ankündigung, dass bald die Samenpäckchen ins Haus flattern werden, war ich im ersten Augenblick irritiert, einen dicken Briefumschlag adressiert mit meiner eigenen Handschrift aus dem Briefkasten zu befreien. Nach ein paar Zehntelsekunden fiel dann aber doch der Groschen: meine Samenpost ist da!!

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Ich habe mich natürlich sofort draufgestürzt und die vielen und wahnsinnig tollen Samentütchen begutachtet. Folgendes habe ich bekommen:

Chilis Chinesische Schwarze und Naranga, Akelei, Buschbohne Butterkönig und Tomaten Rosii Marunte und Livingston’s Beauty von Jenny

Tomate Black Cherry und Erdkirsche von Verena von Balkonacker

Tomate Tigerella, Bunter Popcornmais und Wunderblume von Anna von derkleineschrebergarten.blogspot.de

Ein Päckchen im Päckchen mit Erbse, Bohne, Wicke, Dill und Radieschen von Sarah

Rosenkohl Red Bull und Borretsch von Gemüse-Gemurmel

Stabtomate Green Giant von Katja

Möhre Lange Rote und Paprika California Wonder von schoenschnabel.wordpress.com

Black Cherry Tomate von Lisa

Gelbsenf von Mel von Kistengrün

Tomate Golden Currant

2x Hokkaido-Kürbis

Phlox

Mittagsgold und Tagetes

Puffbohne

Staudenwicke

Lila Prunkwinde

Blutampfer

Erbsen

1000 Dank an alle, die mitgemacht haben bei der diesjährigen Samenrotation. Ihr habt mir wirklich tolle Sachen beschert und ich freue mich schon riesig aufs Anbauen! Mal schauen wie viel davon in meinen neuen Garten passt! Ich glaube es wird ganz wunderbar bunt werden..

Ein spezieller Dank geht auch noch mal an Marcel, seine Frau und deren Postbote, die wieder fleissig rotiert haben, um uns eine Freude zu machen!

Alles neu

Man glaubt ja gar nicht, was man auf einmal alles braucht, wenn man einen richtigen Garten zu betreuen hat. Rasenmäher, Gartenschlauch, Schaufel, Spaten (ja, das sind tatsächlich 2 unterschiedliche Dinge), Rechen, Harke, Dinge mit 3 Zacken und vorallem einen Plan! Den brauch man natürlich auf dem Balkon auch, aber durch die jahrelange Übung ist es dort nicht so überwältigend.

Es hat natürlich seine eigene Schönheit, aber trotzdem war der erste Schritt im neuen Garten der Kampf gegen das Unkaut/Wildkraut/Beikraut. Mit einem kundigen Elternpaar an der Seite, das jedes dieser Kräuter beim Namen kannte, aber trotzdem ohne Mitleid rausrupfte oder ausbuddelte, war das Grobe recht schnell geschafft und der wilde Bewuchs zwischen 50 und 150 cm Höhe entfernt. Ursprünglich war hier also mal Rasen gewesen, der nun wieder hergestellt werden sollte. Hier kommt, neben einem funkelnagelneuen und wahnsinnig funktionstüchtigen Rasenmäher ein weiteres Gerät ins Spiel, von dessen Existenz ich bis dahin nichts wusste: der Vertikutierer! Gebogene Zacken an einem langen Stiel, die man ziemlich brachial durchs Erdreich zieht. Hierbei entfernt man tote Pflanzen, Moos und Krempel aus der Wiese, die im Anschluss so schlimm aussieht, dass man fast weinen möchte.

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Mit ein bißchen Geduld und einer guten Portion Rasensamen hat die Heulerei aber schnell ein Ende. Wiese ist natürlich gut und schön, aber bei Hannahs Garten geht es um Gemüse. Und Obst. Und das soll natürlich auch so bleiben. Irgendwo in meinem neuen geliebten Urwald muss also ein kleiner feiner Gemüsegarten entstehen!

Die Samen rotieren wieder!

Dank des grandiosen Basteltipps für Samentütchen von Mel von Kistengruen habe ich es rechtzeitig geschafft, mein Beitrag zur diesjährigen Samenrotation abzuschicken! An dieser Stelle nochmal ein dickes Dankeschön an Marcel, Organisator und Chefrotierer! Ich bin jetzt schon gespannt auf das Saatgut, welches wieder in großer Vielfalt in wunderbar kreativen Verpackungen bei mir eintreffen wird und freue mich darauf, anderen Gärtnern vielleicht eine Freude mit meinem Saatgut gemacht zu haben. Toll ist ja immer, wenn man in anderen Blogs tatsächlich darüber liest!

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Ich wünsche allen ein fröhliches Samentauschen! Bis bald…

Apropos Umzug

Es war mal wieder soweit. Natürlich ist schon alles geschafft, aber der Vollständigkeit halber und zur Winterunterhaltung (die Häufigkeit der (Balkon-) Gartenblogposts geht ja schon merklich zurück, wie immer im Winter) möchte ich berichten:

Es ging quer durch die Republik zurück, mit der Aussicht auf eine große Terrasse und einem, wenn auch arg verwilderten, Garten! Nachdem die Himbeere lauthals Lebenszeichen von sich gab, stand auch die pflanzliche Umzugsmannschaft fest.

umzug

Da stehen sie bereit und warten auf die starken Männer. Den Wein haben wir aus dem Sichtschutz herausgefädelt, wobei lediglich eine Latte des Sichtschutzes dran glauben musste. Und ab ging die Post! Nach einer Tagesreise im dunklen LKW kamen alle ohne auch nur ein Blättchen verloren zu haben im neuen Urwald an.

urwald

Da gibt es einiges zu tun! Ich freue mich riesig auf meine geplante Mischung aus Container- und Gartengarten und bin gespannt auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der neuen und der alten Gartenform. Und vorallem freue ich mich aufs Frühjahr, wenn es endlich richtig losgeht!

Manchmal ist halt nicht alles scheiße

Man siehe und staune! Die gute alte Himbeere, die nur noch 3 Blättchen hatte, einen Großteil ihres Wurzelwerks einbüßen musste, was übrigens so aussah..

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(bißchen splattermäßig, daher hatte ich Euch bisher vom Bildmaterial verschont. Sowas kann man nur posten, wenn es ein Happy End gibt!)

… machte genau 7 Tage nach dem Gemetzel Rückschnitt sowas:

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und sowas:

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Das nenne ich mal eine Kämpfernatur! Wer würde es übers Herz bringen und so ein Ausnahmepflänzchen zurücklassen? Für den Umzug war die Himbeere natürlich mit an Bord!