Ich wage jetzt mal einen gewaltigen Zeitsprung: Ich hatte heute, am 6. Dezember frisch geernteten Rucola aus dem eigenen Garten zum Abendessen!
Was für ein Fest!
Jetzt fragt man sich: Wo hat sie diesen Rucola her? Gibt es womöglich einen Gemüsegarten, der klammheimlich ohne Blog-Dokumentation entstanden ist? Warum mitten im Winter? Hat es geschmeckt? … Fragen über Fragen…
Ich springe besser schnell wieder zurück in den Spätsommer/Frühherbst, wo die Geschichte ihren Lauf nahm:
Am liebsten wollte ich die Zeit zurückdrehen auf Frühjahr, so überschäumend war ich vor Freude über den neuen Garten. Außer Frühblüherzwiebeln setzen, war bei mir bisher im Herbst gartentechnisch nicht mehr so viel los. Hat man dann aber gerade frisch einen neuen Acker, blutet einem natürlich das Gärtnerherz, wenn man damit einfach nichts anstellen soll, monatelang. Also ließ ich mich von meinem Papa ermutigen, mit meinem Gemüsevorhaben noch in diesem Jahr zu starten. Es gibt ja nun tatsächlich noch einiges, das im Herbst oder sogar Winter wächst und mein Herz erfreuen könnte. Hier kam dann auch die mysteriöse „Gründüngung“ ins Gespräch. Zunächst mussten aber natürlich Beete her. Ich entschied mich, in einer sonnigen aber geschützten Ecke vom Garten meine Beete anzulegen. 4 sollten es sein, um ganz klassisch die Fruchtfolge zu beachten: jeweils eins für Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer, und eins für Pflanzen, die am selben Standort bleiben können (wie z.B. Rhababer (als ob ich den jemals anbauen wollen würde.. 😉 )). Meine Beete sollten jeweils 1 m x 1,20 m werden und eine Umrandung besitzen. Für die Wege dazwischen schwankte ich zwischen Kies, Holz, Rindenmulch oder einfach gar nix.
Der erste Schritt war nun, die Grasnarbe, bzw. in meinem Fall die Unkrautnarbe abzutragen. Ausgerüstet mit einem sogenannten „Damenspaten“ machte ich mich an die Arbeit und es dauerte ewig! Ich kämpfte gegen Engerlinge, Ameisen, tief wurzelndes Zeug und meine Bandscheiben.
Im Anschluss an die anstrengende Buddelei konnte endlich der spaßige Teil des Vorhabens losgehen: die Beetanlage. Mit Hilfe der superprofessionellen „roten Schnur“, die ich im Baumarkt erstand, markierte ich erstmal den Umriss der zukünftigen Beete.
Da ich nicht gerade groß gewachsen bin, wählte ich eine Breite von 1 Meter, um bequem auch in der Mitte des Beetes arbeiten zu können. An den Rändern ließ ich 40 cm Platz (außer hinten), das erschien mir genug zum Entlanglaufen und Hinhocken. Als Beetbegrenzung suchte ich mir ein Holzrollboard aus, was nicht die allerschönste Alternative aber die günstigste war. Mit Spaten und Holzhammer knüppelte ich die Dinger in den Boden und war stolz wie Oskar als es irgendwann so aussah:
Eins war geschafft, drei sollten noch kommen. Dann irgendwann (der Prozess zog sich übrigens über WOCHEN!):
Meine Gemüsebeete waren fertig! Was für eine schöne und befriedigende Arbeit, und das obwohl noch nicht mal etwas drin gewachsen war. Das sollte sich allerdings bald ändern. Aber dazu später mehr…